Danopticum präsentiert: „Tunis – Mannheim – Stuttgart“

Tunis - Mannheim - Stuttgart, so kann man vereinfacht die Route Fadhel Boubakers in die Kiste beschreiben. Doch die Wege des Jazz und der Musik sind meist verschlungener und führen doch, wenn man bereit ist sie über längeren Zeitraum zu verfolgen, zu nachhaltigen Ergebnissen, jenseits des American Songbook. Der europäische Jazz hat sich schon seit den 60er und 70er Jahren der Musik aus Nordafrika geöffnet. Ebenso muss man feststellen, dass gerade auch die Musiker aus dem Orient die Sprache des Jazz mit großer Neugier und viel Verständnis in ihr Repertoire aufgenommen, und daraus eine neue Stilrichtung entwickelt haben. Nicht erst durch die Wirren der aktuellen Fluchtbewegungen besteht also ein reger Austausch zwischen den Regionen.
Fadhel lernte ich durch ein Konzert des Haz‘art Trio vor ein paar Jahren hier bei
danopticum kennen.
Er begann mit seinem Lehrer Slaheddin J`aïbidas tradionell arabische Instrument Oud zu erlernen. Er war schon früh daran interessiert alle Möglichkeiten dieses Instruments zu erforschen. So fing er an Elemente der westlichen Musikkultur in sein Spiel zu integrieren und ein umfassendes Verständnis von Harmonie, Jazz-Improvisation und Komposition zu entwickeln. Der Titel der Abschlussarbeit an der Hochschule für Musik Tunis lautete:
“Interkultureller Austausch zwischen Jazz und der Musik der Maqam.“ Im Jahr 2003 be-gann er, für international aktive Projekte zu komponieren und dabei die Grenzen zwischen Jazz und arabischer Musik zu überschreiten. Mittlerweile hat er in seinen Kompositionen einen eigenen Stil entwickelt, Jazz und arabische Musik ineinander fließen zu lassen.