Die Musik Moldawiens stellt einen interessanten Übergang zwischen rumänischen und ukrainischen Formen dar, mit bulgarischen und russischen und osmanischen Einflüssen. Charakteristisch ist die Tradition der “Lautari”, der fahrenden Hochzeitsmusiker. Einer solchen Lautari-Familie entstammt der wohl wichtigste Botschafter moldawischer Folk- und Jazzmusik, Anatol Stefanet. Stefanet, seines Zeichens auch Direktor des Ethno-Jazz-Festivals in Chisinau, ist eine jener für ethnische Musikszenen unschätzbaren Integrationsfiguren, die vibrierende Volkstradition mit kosmopolitischem Jazz kurzschließen, dabei siegreich jeglichen Akademismus umschiffen, mit kompositorischem Einfallsreichtum und Phantasie keine oberflächlichen Hybride nach dem Schema F kreieren, sondern aufregende Kunst - und auf ihrem Instrument nie gehörte Virtuosität erreichen. Dazu bedient er sich der Viola, die bei den traditionellen Orchestern eher rhythmische Funktion innehatte. Er hingegen spielt sie als Soloinstrument, sowohl rhythmisch als auch harmonisch, weil sie den schwachen bzw Off-Beat unterstützt.