Es gibt durchaus einige VokalistInnen im Bereich des Jazz und der Improvisierten Musik, die ihre Stimme das ein oder andere Mal nur instrumental einsetzen: im Bereich der freien Improvisation sind es Musiker wie Phil Minton, in anderen Zusammenhängen Kolleginnen wie z.B. Maria DeVito oder Norma Winstone (bei Kenny Wheelers Orchesterprojekten).
Nur wenige Sänger verlassen sich im Zuge ihrer Konzepte und Bandprojekte ausschließlich auf die Wirkung von Vokalisen, eine noch geringere Zahl forciert zudem noch den Kontakt zu Modi und akkordbezogenem Spiel. Ein Musiker, der dieses Wagnis eingeht und freie, sowie tonal gebundene Improvisationskonzepte vorstellt, ist Jan F. Kurth, Chef der Dresdner Band Lautstark!4.
Der aus Köln stammende Individualist (Jahrgang 1982) - seines Zeichens Sänger, Vokalist und Komponist - präsentiert zusammen mit drei kongenialen Bandkollegen auf seinem Debütalbum „Autark“ eine absolut ungewöhnliche Synthese komponierter und improvisierter Konzepte. Seine ausschließlich ohne Text, instrumental eingesetzte Stimme erzählt Mal um Mal faszinierende Geschichten und beeindruckt eine immer größer werdende Zahl von Fans – also ein Publikum, das ansonsten, wenn es um Vokal-Jazz geht, zu Stimmen im Jazz völlig andere, eher konservativere Affinitäten pflegt: ein eindeutiger Beweis, für die hohe Qualität dieses Bandkonzepts.
Jan F. Kurth, Jahrgang 1982, stammt aus Köln, lebt in Dresden, war im Winter 2005/06 Stipendiat bei Fabrica Musica in Treviso (Veneto, Italien) und arbeitete mit Andrea Molino an »Winners«, einer Multimedia-Musik-Performance. 2008 wird er Stipendiat der Akademie Schloss Solitude bei Stuttgart.