Christoph Klinger malt Klanglandschaften. Traumwandlerisch schichtet er Melodien und Harmonien übereinander, türmt sie zu Bergen auf und reißt sie wieder ein, nur um aus den Trümmern neues wachsen zu lassen. Dafür braucht er nichts weiter als 88 weiße und schwarze Tasten. Wenn Christoph Klinger frei improvisiert, werden musikalische Kategorien seltsam bedeutungslos. Klassik, Jazz, Pop und Folklore blitzen als Elemente immer wieder auf, werden aber nie fassbar. Es ist Musik so flüchtig wie die Zeit selbst, nur für den Augenblick geschaffen. Sie mitzuschneiden oder aufzuzeichnen macht deshalb keinen Sinn. Wer mit offenen Ohren zuhört, gewinnt ohnehin mehr dabei.