DER GRAUE MANN TANZT

 

 

 

DER GRAUE MANN TANZT

Fr. 06.07.12, 22:00 Uhr

Das musikalische Domizil von DER GRAUE MANN TANZT ist ein leer stehender Industriebau an der Autobahn zwischen Stuttgart, Tübingen und Karlsruhe; in klassischer Trio-Besetzung entstehen dort trockene, eigenwillig-eingängige Pop-Perlen, angesiedelt irgendwo zwischen Roots-Rock, Garagenrock, Independent, 70er-Punk und NDW. Starke Stücke, die im Bandformat eine überraschende Aggressivität entfalten - melodiös, emotional aufgeladen und immer ein bisschen zu dreckig, mit einer guten Portion Rock'n'Roll zwischen den Zeilen.

Wollte man unbedingt Vergleiche anstellen, könnte man The Clash, die frühen Cure, die Lemonheads, Nada Surf, The Replacements und einige NDW-Pioniere anführen. Doch würde man damit viel zu kurz greifen: Klingt die Musik beim ersten Hinhören seltsam vertraut, sperrt sie sich sofort sämtlichen Rastern. Das Ganze ist weder Punk noch Pop, schon gar kein Deutschrock, und die Retro-Schublade will auch nicht so recht passen. Indie mit Rockgitarrensoli, Pop mit Zerrgitarre, Punk mit Gefühl - DER GRAUE MANN TANZT verbinden das haarscharf Unvereinbare, ohne großen Firlefanz und betonte Abseitigkeit, ohne bemühte Bühnenshow, die von der Musik nur ablenkt.

Die Texte erzählen mit beinahe journalistischer Distanz von den kleinen Dramen am Rande des Alltags, die in einer Welt von Pixeln und Aktienkursen niemand mehr wahrnimmt. Es geht um geplatzte Träume und verkrachte Existenzen, ums Leben und ums Sterben, Hoffen und Saufen, um die Sinnlosigkeit des Seins und die alles übergreifende Frage nach der menschlichen Würde. Da ist der gescheiterte Mann, der sich nach dem sozialen Absturz in einem Wohnheim wieder findet; der Straßenmusiker mit dem Saxophon, er eigentlich gar nicht spielen kann; die trostlose Stadt, die nur noch ein Übernachtungsstopp für Durchreisende ist.

Henning Graumann - Gitarre/Gesang,Gernot Schad - Bassgitarre,Julian Konzmann - Schlagzeug

 

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